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nach Mogador. SAFFI. 16. Route. 111

Die Dampfer verlassen die Bucht von Mazagan und passieren
jenseit des Cabo Blanco (70m; arab. Djerf el-Asfâr) das ca. 65km
l. Walediya-Haff. Weiterhin erscheint, inmitten einer pliozänen
Steilküste, das den Seefahrern als Landmarke und Wetterscheide
bekannte Kap Cantin (137m; arab. Râs el-Hûdik), wo die Küste
bis zum Tensift eine südliche Richtung annimmt. Der nächste,
gegen die West- und Südweststürme durch eine kleine Landzunge
und zwei Klippen ungenügend geschützte, obendrein durch eine
Sandbank gesperrte Hafenort (Ein- oder Ausschiffung 1 p.) ist

Saffi (H. Jamas), auch Safioder Asfi genannt, 302 Seemeilen
von Tanger, Stadt von 10000 Einwohnern (2000 Juden), Hauptort
der fruchtbaren, durch Pferdezucht bekannten Landschaft Abda,
in welcher der Schwarzerdegürtel (S. 95) bis zu 60km breit ist. Es
liegt auf einer hohen Kreidetafel in einer fast halbkreisförmigen
Bucht malerisch zwischen Waldungen und grünem Weideland, ist
aber im Sommer nicht fieberfrei. Vor der Gründung von Mazagan
und Mogador Haupthafen von Marrâkesch und neben Agâdir (S. 112)
der wichtigste Hafenplatz Südmarokkos, hat es jetzt an Bedeutung
verloren; der Handel (Wert der Ein- und Ausfuhr ca. 10 Mill. fr.)
geht größtenteils durch die Hände der Europäer. Die Gewerbtätig-
keit
der Stadt, die dem Saffianleder den Namen gegeben hat, be-
schränkt
sich neuerdings auf die Herstellung von Tongefäßen.

Dicht an dem Leichterhafen liegt das Judenviertel; dahinter
die ebenso unreinliche Medina (S. 110) und die spanisch-katholische
Kirche. Die malerische Zitadelle, am Ostende der Altstadt, stammt
wie die Stadtmauer noch aus der Portugiesenzeit (ca. 1502-41).
In der Rabbât gen. Südvorstadt liegt der Sûk.

Bei der Weiterfahrt erscheint in der Nähe der Mündung des
Tensift der S. 95 gen. Dj. el-Hadid (605m; Eisengebirge), be-
reits
in der punischen Zeit durch seine Eisenerze berühmt, bis
Mogador die einzige größere Erhebung an der Ozeanküste. Das
Schiff umfährt das Kap Hadid, die Südgrenze der fruchtbaren
Küstenebene, wo in der Ferne die Vorhöhen des Hohen Atlas (S. 95)
sichtbar werden, und erreicht Mogador (358 Seemeilen von Tanger;
Ein- oder Ausschiffung p.).

Mogador (Palm Tree Hotel, 4km südl. der Stadt in hübscher
Lage, gut; H. Royal, englisch; H. Legaux), arabisch Es-Sueïra,
Stadt von 22000 Einwohnern (10000 Juden; unter den Europäern viel
Franzosen, Engländer und Spanier), nimmt die Stätte von Mogator
ein, welches 1755 durch das Erdbeben von Lissabon zerstört wurde.
Der Wiederaufbau, mit geradlinigen Straßenzügen nach Plänen des
französ. Ingenieurs Cornut, erfolgte 1760-70 unter dem Sultan
Mulaï Sidi Mohammed, seit 1765 mit Beihilfe der französ. Kriegs-
gefangenen
von Larasch (S. 107). Im J. 1844 wurde die Stadt von
französ. Marinetruppen erstürmt.